Schön ausgedrückt – das Maurerdekolleté

Es gibt Dinge, die will man nicht sehen – auch wenn sie noch so hübsch klingen: Gemeint ist dieses Mal das sogenannte „Maurer-“ oder auch „Bauarbeiterdekolleté“. Dieses beschreibt die Aussicht auf einen (zumeist) männlichen Hintern, bei dem die Hose runtergerutscht oder gleich zu knapp ist und den Blick auf die hintere Mittellinie (auch Poritze oder Kimme genannt) ungehindert frei gibt. Dabei gibt es verschiedene Kategorien:

Einmal gibt es den verunglückten Modegag, bei dem die viel zu weite Hose auf Halbmast hängt und die Unterbuxe, oft eine modisch karierte Boxershorts, eigentlich den blanken Hintern vor Blicken schützen soll. Das klappt nicht immer, manchmal begeht auch das Untergewand Fahnenflucht und legt einen zumeist jugendlich frischen Bobbes frei. Sieht lustig aus und lädt mittelalterliche Frauen wie mich zum Frotzeln ein.

Dann gibt es die „echten“ Maurerdekolletés, die beim Arbeiten entstehen: Bücken, rackern, aufstehen, rumlaufen, feste anpacken – da kann schon mal was ins Rutschen kommen. Um sowas zu verhindern, tragen noch immer viele Leute einteilige Arbeitsanzüge oder Latzhosen, die das Hinterteil zuverlässig verdecken und auch ansonsten recht praktisch aussehen. Bei großer Wärme wahrscheinlich nicht, aber dafür bei Kälte umso mehr.

Und dann gibt es noch die Maurerdekolletés, die einen einfach so im Alltag angrinsen – ohne körperliche Arbeit und modische Überlegungen. Diese entstehen einfach dadurch, dass die Hose nicht passt und das Oberteil zu kurz ist. Man sieht sie komischerweise nicht nur bei fülligen Menschen, auch kleine Hintern werden manchmal auf diese Weise ausgestellt. Warum? Man weiß es nicht. Wahrscheinlich, weil die Betroffenen sich von hinten nicht sehen können. Oder weil die so Hose bequem ist, dass man über das hintere Elend hinwegsehen kann – schließlich muss man es selber nicht angucken.

Wenn man es aber angucken muss, so wie ich gestern Abend in der Kneipe, dann ist das nicht schön. Und es regt die Fantasie an: Was würde passieren, wenn man da ein Bonbonpapier hineinschnipsen würde? Oder einen Eiswürfel? Oder wenn man nett wäre und den Unglücklichen einfach darauf hinweisen würde? Würde der das überhaupt nett finden, oder fände der – wahrscheinlich auch zu Recht – dass sein Hintern niemanden etwas angeht? Auch das weiß man nicht, und ich möchte es nicht ausprobieren. Dann lieber den Eiswürfel.

Sollte es mir aber einmal passieren, dass ich hintenrum bloß liege, möge man es mir bitte sagen – ich sorge dann umgehend für Abhilfe und bin auch ganz bestimmt nicht böse. Höchstens peinlich berührt …

8 Kommentare zu “Schön ausgedrückt – das Maurerdekolleté

  1. Es ist merkwürdig, gerade in den letzten Tagen hat mich das Maurerdekolleté nicht losgelassen. Allerdings war es die weibliche Variante, die mir unübersehbar unter die Augen kam.

    Einmal war es eine schlanke junge Mama, die sich – Bürzel hoch – zu ihrem greinenden Zwerg bückte. Ich stellte fest, dass Maurerdekolleté plus hautfarbene Unterbüx in Kombination möglicherweise jederlei Verhütungsmethode ersetzen könnte. Als nämlich auch der Mann an meiner Seite in die Richtung sah, erbleichte er und stellte seinen Blick sofort auf unscharf.

    Dann traf ich fünf Minuten danach im Laden auf eine Dame mit etwas ausladenderem Körper. Wäre ich direkt, würde ich sagen: Mein Format, nur in jünger. Sie kroch just in dem Augenblick ins unterste Fach des Süßigkeitenregals, als ich vorbei kam – und ich war leicht verblüfft, jetzt ein Maurerdekolleté in einem durchsichtigen kreischpinken Höschen kennenzulernen. Neue Welten tun sich auf!

    Während ich noch etwas schwindelig von den vielen neuen Eindrücken zur Kasse rollte, schoss mir die Erkenntnis wie ein Lichtblitz durchs Hirn:
    Zweimal innerhalb ein paar Minuten ein weibliches Maurerdekolleté?
    Wir dürfen feiern. Die Gleichberechtigung ist Wirklichkeit geworden!

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  2. Sorry zunächst einmal für das Ausgraben des fünf Jahre alten Beitrags – aber er passt gerade wunderbar zu meinem etwas irritierenden Erlebnis von gestern, ganz so wie – wie der Eiswürfel ins Maurerdekolleté. Nur, dass es bei mir ein Elektrikerdekolleté war.

    Bei mir zu Hause war ein defekte Lampe auszuwechseln und in diesem Zusammenhang ein paar Sicherheitschecks zu machen. Also keine große Sache. Das Elektro-Unternehmen macht solche Arbeiten bei uns zu Hause seit Jahren, und zwar kompetent, zuverlässig, freundlich, schnell. Also wirklich top. Auch diesmal war ein Mitarbeiter gleich von Freitag auf Montag da, was heutzutage ja wirklich nicht selbstverständlich ist. Es war ein jüngerer Mann, ich kannte ihn noch nicht, so zwischen Mitte und Ende zwanzig, hochgewachsen, hellerer Typ, aber gut gebräunt, nicht direkt Body-Builder-Figur, aber recht athletisch gebaut, glatt rasiert, mit einem extrem kurzen Igelhaarschnitt (also fast schon Vollglatze, stand ihm aber sehr gut) – wohl nicht tätowiert (jedenfalls nicht sichtbar). Seinen Werkzeugkasten und die neue Lampe hatte er gleich dabei.
    Bekleidung:
    – die übliche blaue Monteurshose mit Seitentaschen für Schraubenzieher, Zollstock etc., allerdings bereits auf den ersten Blick etwas tief sitzend und ohne Gürtel getragen;
    – ein weißes T-Shirt mit dem Firmenlogo hinten – sehr eng, sehr körperbetont (slim fit) und vor allem sehr kurz – bereits bei der Begrüßung an der Tür nicht bis zur Hose hinunter reichend sondern bereits ein kleines Stückchen „bauchfrei“;
    – die üblichen festen Arbeitsschuhe.

    Arbeitsschritt 1: Defekte Lampe abschrauben. „Warten Sie, ich hole Ihnen eine Trittleiter.“ „Nicht nötig, da komme ich so ran.“ Im nächsten Augenblick hatte ich vorne seinen nackten Bauchnabel vor der Nase, während sich hinten bereits die Oberseite des Dekolletés sichtbar machte. „So. Die ist wirklich nur noch Sperrmüll. Diese alten Dinger haben einen viel zu hohen Stromverbrauch. Da sollten Sie mit dem Auswechseln nicht warten bis sie kaputt sind wie bei der hier.“ „Äh, ja.“

    Arbeitsschritt 2: Neue Lampe anschrauben. „Die Technik ist da heute auch bei Lampen viel weiter, sehen Sie…“ Ich sehe aber nur, während er sich bückt, die neue Lampe auspackt und dann in seinem Werkzeugkasten herumkramt, das nackte untere Drittel seines Rückens und das bereits nackte obere Drittel des sich nun entfaltenden Dekolletés. „…das ist eine enorme Verbesserung gegenüber diesen alten Schrottdingern da, gerade auch was den Stromverbrauch angeht.“ „Ähhh… – soll ich Ihnen die Trittleiter holen?“ „Nein, nein, nicht nötig, das geht ganz problemlos ohne.“ Und im nächsten Moment habe ich vorne die komplette nackte untere Hälfte seines Oberkörpers bis fast zu den Rippen hinauf vor meiner Nase, während sich hinten das Dekolleté jetzt wirklich üppig sichtbar macht. Während er sich in voller Körpergröße ganz lang macht und mit beiden Händen gestreckt über dem Kopf am Arbeiten ist, die Lampe fest im Blick, würde ich ihm am liebsten die Hose festhalten, schon weil ich Angst bekomme, dass er sie sonst gleich zwischen den Füßen hat – und ich auch keine Unterhose ausmachen kann, obwohl ich die spätestens jetzt eigentlich sehen müsste. „Vorsicht, Ihre Hose rutscht Ihnen runter“ – will ich sagen – „Geht das so?“ – sage ich.
    „Ja, kein Problem, das war´s auch schon. Schon fertig. Der Karton und die alte Lampe hier können weg.“ Bückt sich übergangslos vom Strecken, hebt die beiden Sachen auf und streckt mir dabei sein inzwischen auf halber Höhe befindliches Dekolleté direkt unter die Nase, während sein enges und eben sehr kurzes T-Shirt deutlich oberhalb des Bauchnabels hängen bleibt. Boom! „Ihr Arsch ist nackt“ – hätte ich in diesem Augenblick um Haaresbreite gesagt – sage aber stattdessen: „Kein Problem, das tue ich nachher schon weg. Legen Sie es einfach hier zur Seite.“ „Und ziehen Sie ihr Shirt runter, Sie sind halb nackt so“ (zu einem „bitte“ hätte es in diessem Augenblick nicht gereicht) will ich sagen – „Ist dann soweit alles in Ordnung“? – sage ich.

    Arbeitsschritt 3: Sicherheitscheck. „Hier schon, ich muss jetzt aber noch mal kurz an Ihren Sicherungskasten.“ Er nimmt seinen Werkzeugkasten, macht aber nicht die geringsten Anstalten, irgendetwas an seiner Kleidung zu richten. „Gut. Aber ziehen Sie bitte vorher erst mal wieder ihre Hose richtig an. Und entweder machen Sie Ihren Oberkörper jetzt ganz frei oder Sie ziehen bitte auch Ihr T-Shirt wieder richtig an.“ – will ich sagen. „Klar. Kommen Sie mit, der Sicherungskasten ist dort drüben im Treppenhaus unten in der Ecke.“ – sage ich. „OK. Dann muss ich da mal ran.“ Wir gehen zusammen rüber und ich weiß währenddessen schon, was jetzt gleich kommt. Während er sich wieder bückt, in seinem Werkzeugkasten herumwurschelt und schließlich ein Gerät daraus hervorholt, habe ich sein jetzt buchstäblich hundertprozentiges Dekolleté in blanker Vollständigkeit direkt unter meiner Nase, das T-Shirt dabei immer noch auf halber Höhe, also hinten fast den halben Rücken über dem Deikolleté nackt. Er geht, so wie er ist, in die Hocke und beginnt an den Sicherungen zu hantieren. Tiefer geht sein Dekolleté tatsächlich nicht mehr, es ist wirklich voll – und er trägt definitiv keine Unterhose. „Das sieht gut aus. Alles top in Ordnung. Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.“ „Bitte ziehen Sie Ihre Hose hoch und ihr T-Shirt entweder wieder richtig an oder ganz aus. Ihr Arsch ist nackt und Sie irritieren mich, wenn Sie ihn mir direkt unters Gesicht halten“ – will ich jetzt sagen – „Also, ej, bitte…“ – sage ich. Er räumt sein Werkzeug zurück in den Werkzeugkasten und streckt mir dabei nochmals das wirklich volle Dekolleté und darüber auch noch den nackten unteren Rücken entgegen – „Ja?“ – Er richtet sich auf. Zum Glück rutscht dabei seine Hose von selbst etwas hoch, so dass sich wenigstens der größte Teil des Dekolletées bedeckt, wenn auch nicht das ganze, und die Hose immer noch sehr tief hängt. Ich ertappe mich dabei, ihm nicht ins Gesicht zu schauen sondern weiter unten hin, bin dann aber gleich wieder auf Augenhöhe mit ihm. „Also, bitte…ähhh…“ Das hochgerutschte T-Shirt findet ausgerechnet jetzt den Weg zurück über den Bauchnabel. „Bitte…ähhh…schicken Sie mir einfach die Rechnung.“ „Kein Problem. Im Augenblick sind das auch nur 16% Mehrwertsteuer. Wenn wieder etwas ist, rufen Sie uns einfach an. Und wie gesagt: Diese alten Schrottlampen sollten raus und durch neue ersetzt werden. Das kostet zwar erst einmal etwas, aber damit sparen Sie in Zukunft sehr viel Strom und holen die Kosten dann schnell wieder rein.“

    Ich war inzwischen über meinen „Ej, sach mal“-Moment hinweg, hatte aber mittlerweile doch das dringende Bedürfnis, ihm beim Hinausgehen zu seinem Auftritt bei mir ernsthaft, wenn auch freundschaftlich etwas zu sagen. Also etwa das hier, was ich mir während seiner Arbeit am Sicherungskasten zurecht gelegt hatte: „Danke. Sie haben sehr gute Arbeit geleistet und ich werde Ihre Ratschläge mit den Lampen beachten. Entschuldigen Sie im Übrigen, aber ich muss Ihnen jetzt ganz unter uns doch noch etwas Persönliches sagen. Einfach weil ich Sie sympathisch finde. Nehmen Sie es mir deshalb bitte nicht übel. Sie sind ein wirklich gut aussehender junger Mann. Den meisten jungen Männern steht zum Beispiel eine Glatze überhaupt nicht. Ihnen steht sie sehr gut. Sie sollten sich deshalb ruhig trauen und den Igel auch noch abrasieren. Den meisten Männern stehen so enge und kurze T-Shirts auch überhaupt nicht. Ihnen schon, jedenfalls so lange Sie so einen Waschbrettbauch haben. Aber das nächste Mal benutzen Sie bitte eine Trittleiter, auch wenn Sie oben so dran kommen. Und bitte tragen Sie Ihre Hose in Zukunft nur noch mit Gürtel. Das geht bei Kundenbesuchen einfach gar nicht, dass Sie sich so wie hier jetzt gerade bei mir untenrum nackig machen. Ziehen Sie sich deshalb ruhig auch eine Unterhose an, jedenfalls wenn Sie diese Hosen mit dem tiefem Bund tragen. Keine Sorge, ich bin nicht prüde und das bleibt unter uns. Und jetzt ziehen Sie bitte Ihre Hose hoch bevor Sie gehen.“

    „Danke. Sie haben sehr gute Arbeit geleistet und ich werde Ihre Ratschläge mit den Lampen beachten. … Ähhh… Warten Sie, ich bringe Sie zur Tür.“ „Danke. Kein Problem. Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“

    Während er sich in seinen Monteurswagen setzt, ist sein Dekolleté hinten wieder halb frei und seine Hose hängt auf halb acht.

    Nicola, Du bist feige. Und so fährt der jetzt zu seinen nächsten Kunden. Hab´ ich mir dann gesagt, als er weg war.

    Sorry, liebe Meike und alle, die das hier lesen, es ist eine wirklich ernst gemeinte Frage: Ist Euch so etwas oder so etwas Ähnliches auch schon einmal passiert? Und wie geht man mit so einer Situation um?

    Einfach so tun, als würde man nichts merken wie ich es letztlich gemacht habe? Auch wenn sein teilweise wirklich komplett hinternfreier Auftritt gefühlt schon durchaus an Belästigung grenzte? Selbst unterstellt, dass er es nicht merkte, weil er so auf seine Arbeit fixiert war.
    Andererseits merkt mann doch, wenn sich die Hose fast verabschiedet – und so ein knappes, enges und vor allem kurzes T-Shirt zieht man sich doch auch nicht versehentlich an – und trägt auch nicht versehentlich keine Unterhose.
    Oder… ?

    Oder einfach der Spontanreaktion freien Lauf lassen, so von Frau zu Mann („Ej, sach mal…“).

    Oder ein paar freundschaftliche Tips geben, die dann allerdings unvermeidbar ins Persönliche gehen, vielleicht ins zu Persönliche und zu Freundschaftliche („Zieh´ bitte Deine Hose hoch und trag´ sie bitte mit Gürtel – und ja, Du siehst gut aus und kannst Deinen Body ruhig zeigen – aber bitte der Situation angemessen und nicht so.“)?

    Liebe Grüße,
    Nicola

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    • Uiuiui – ich glaube, das ist der allerlängste Kommentar hier auf der Seite – danke dafür. Und danke auch für das Lesen des alten Beitrages. ich freue mich immer, wenn jemand auch mal inj die Tiefen des Blogs gerät.

      Zu deiner Frage: Nein, sowas hatte ich wirklich noch nie. Meine letzten Handwerker waren immer hochseriös, der letzte war ein älterer Herr, der tatsächlich die typische Handwerker-Latzhose trug. Das hatte was von Pa Walton, nur mit Bäuchlein.

      Und ja, wie geht man damit um – keine Ahnung. Solange er ansonsten nicht übergriffig wird, würde ich ihn wohl sausen lassen – ist ja sein Hintern, der da Frischluft atmet.

      Viele Grüße
      Meike

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  3. Danke für Deine schnelle Antwort. 🙂 Nein, übergriffig im Sinne von grapschen ist er nicht geworden und er hat auch kein Wort gesagt, dass nicht mit seiner Arbeit in direktem Zusammenhang gestanden hätte. Da er keinen Augenblick lang seiner Wäsche auch nur die geringste Aufmerksamkeit widmete denke ich, dass das auch nicht eine speziell auf mich gemünzte Anbaggerei war sondern einer seiner üblichen Auftritte war. Hoffentlich nicht immer so krass. Aber so wie sein Auftritt bei mir – in meiner Wohnung – war, war er eben nicht nur grenzwertig sondern ein großes Stück über die Grenze hinaus und in dieser Hinsicht dann eben doch übergriffig.

    Wenn sich bei den tiefen Bünden, die gerade junge Männer heute üblicherweise tragen, mal ein kleines Dekolleté aus der Hose schiebt und dessen Eigner sich dann auch nicht weiter um dieses kümmert, dann ist das eben so. Geschenkt. Bei einem mittleren Dekolleté (also einem bereits halbnackten Hintern) würde ich allerdings eigentlich schon erwarten, dass es bemerkt und die Kleidung dann gerichtet wird, jedenfalls in beruflichen Zusammenhängen. Falls nicht ist das aber trotzdem immer noch ignorierbar.

    Aber zwei Sachen bei seinem Auftritt gingen dann doch noch deutlich über so etwas hinaus und sind eigentlich nicht mehr ignorierbar. Die eine war, als er mit seinem buchstäblich komplett nackten Arsch vor dem Sicherungskasten hockte (die Hose hing ihm dabei nur noch auf Höhe der unteren Pobacken, fast schon im Übergang zu den Oberschenkeln) und ihn mir wirklich minutenlang blank und bloß entgegenstreckte. So etwas ist einer Kundin gegenüber in deren Wohnung einfach ein No-Go. Kein Mann kann mir erzählen, dass er da nichts merkt. Vor allem, wenn er gleich ganz auf die Unterhose verzichtet hat.
    Die zweite Sache war, dass ich bei seinem Auftritt gleich zweimal Anlass hatte zu fürchten, dass ich gleich auch noch sein nacktes Glied zu sehen bekomme – in der einen Situation, als er gestreckt die neue Lampe montierte und seine Hose dabei war, den Abgang zu machen – und in der anderen Situation beim erwähnten Hocken mit völlig blankem Hintern vor dem Sicherungskasten, wo man befürchten musste: Wenn er jetzt aufsteht ist er vorne auch blank. Was dann zum Glück nicht der Fall war. Und so etwas geht erst recht einfach gar nicht, jedenfalls nicht in der Wohnung einer Kundin.

    Deshalb bin ich immer noch wütend über meine Fehlleistung, ihn danach nicht freundschaftlich beiseite genommen und ihm gegenüber das Notwendige klargestellt zu haben:
    1.) Trag´ diese Hose in Zukunft nur noch mit Gürtel. Punkt.
    2.) Zieh´bei Hosen mit einem so tiefen Bund eine Unterhose unter, jedenfalls wenn Du beruflich unterwegs bist.
    3.) Du zeigst offenbar gerne Deinen Body. Das ist auch beruflich völlig OK, jedenfalls oberhalb der Gürtellinie. Tu´ das also ruhig wenn es Dir was gibt. Trag´ ruhig auch ein so knappes und so kurzes T-Shirt. Aber achte dann darauf, in welcher Situation Du wem wieviel Haut zeigst. Bitte halte Deinen nackten Bauch nicht direkt ins Gesicht von Kundinnen und Kunden. In einer neutralen Situation und wenn entsprechende Außentemperaturen den Anlass bieten kannst Du Dir dann lieber den Oberkörper ganz frei machen. Da wird sich dann niemand bei Deinem Chef oder der Berufsgenossenschaft beschweren.
    4.) Du bist ein schöner Mann. Ja, das meine ich so. Und wenn Du so drauf bist, dann rasier´ Dir ruhig eine Vollglatze. Bei anderen Männern in Deinem Alter sieht das meistens nicht gut aus, Dir würde sie wirklich stehen.

    Das wäre natürlich ein sehr persönliches Gespräch, aber ich habe mittlerweile wirklich das Gefühl, dass es nach seinem Auftritt bei mir eigentlich nötig ist – ich möchte es aber nicht über seinen Chef machen – weil mir auch Punkt 4 wichtig ist, auch wenn das nach allem Gesagten vielleicht etwas merkwürdig klingt. 🙂

    Aber wie gesagt, für gute Ratschläge wäre ich dankbar. Mein Männe war da leider nicht so ergiebig.

    Viele Grüße
    Nicola

    P.S.: So, das ist leider wieder sehr lang geworden.

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