Nach langen Corona-Monaten habe ich es gewagt, wenig frequentierte Züge ausgesucht und mal wieder meine wunderbare Schwester nebst Familie besucht. Aus einer plötzlichen Idee heraus beschlossen wir, wieder einmal den Vogelpark in Walsrode zu besuchen. Da waren wir zuletzt 1982 – da war ich süße 12. Ich hatte gute Erinnerungen an den Park, und gut war es auch dieses Mal. Da es sehr leer war – man musste die Karten vorbestellen und es sind auch keine Ferien mehr – konnte ich viele schöne Fotos machen, die ich in GIFs verpackt habe, um ein paar mehr zeigen zu können.

Charakterköpfe: Störche, Schuhschnabel, Pelikan, Eule
Wir kamen vormittags am Park an und genossen zunächst einmal die frische, feuchte Luft. Die Anlage ist eingebettet in einen Wald und wirklich schön gelegen. Um sie zu erreichen, muss man vom Parkplatz aus über eine Brücle laufen – das hatte ich gar nicht mehr gewusst. Am Eingang bekamen wir einen Parkplan, der wirklich sehr übersichtlich war, was ja leider nicht überall der Fall ist. Wir hielten uns brav an den Rundgang und wackelten los. Relativ weit vorne gibt es eine kleine Pinguinanlage.

Überall im Park verteilt traf man auf verschiedene Arten von Pelikanen. Ich mag ja diese großen, würdevollen Vögel, und einige von ihnen schienen tatsächlich die Parkbewohner zu mögen: Sie drehten sich geradezu in Position, um fotografiert zu werden. Schnabel auf, Schnabel zu, rechts, links, Bein strecken, mit den Flügeln schlagen, bisschen schwimmen. Ich tat ihnen den Gefallen und knipste viel.

Ebenfalls verteilt auf mehrere großzügige Anlagen fanden sich diverse Flamingos. Ihr Federkleid war unterschiedlich gefärbt, von zartrosé oder fast weiß bis hin zu einem kräftigen Orange. Das ist wohl auch stark davon abhängig, was die Vögel hauptsächlich fressen – zumindest wurde es auf einer der Tafeln so erklärt. Wahrscheinlich vertragen sie keine Rote Beete, ansonsten könnte das ein interessantes Bild geben.

Wir schlenderten gemächlich durch den Park. Es gibt überall genügend Bänke, Kioske, Sanitäranlagen und was auch immer man sich wünscht. Auffällig ist, dass die Gebäude alle sehr liebevoll gestaltet sind und sich schön ins Gesamtbild einfügen. Freianlagen für große Vögel wechseln sich mit kleineren Käfigen für teilweise winzige Vögelchen ab, es gibt große Freiflughallen und verschiedene Häuser für Exoten. In einer der Hallen machte ich die Bekanntschaft einer Henne – nach Google-Recherche wohl eine Straußwachtel. Diese suchte eindeutig Kontakt, und das auch noch, nachdem sie begriffen hatte, dass von mir außer guten Worten nichts zu erwarten war. Kein Futter, kein nix. Sie latschte gemütlich mit mir mit, wartete, wenn ich stehen blieb und zeigte mir ihr Reich. Wir mochten einander.

verschiedene Hühnervögel, Straußwachtel, roter Sichler, rosa Löffler
Auch allerhand Exoten gab es natürlich zu bestaunen. Die flinken, winzigen Kolibris haben ein eigenes Haus, ließen sich aber nicht von mir knipsen. Die Aras und Papageien machten ein Mordsgetöse, die Keas hüpften neugierig ans Gitter und wollten Freundschaft schließen. Allerdings wurde an einigen Gehegen ausdrücklich davor gewarnt, zu nah ranzugehen, weil einige der freundlich wirkenden Gesellen wohl auf das Brechen von Fingerknochen und das Anhacken von neugierigen Nasen spezialisiert sind. Auch hier hielten wir also brav Abstand. Trotzdem knipste ich eine bunte Mischung von bunten Südländern, habe mir aber nicht genau notiert, wie die jeweils hießen.

Exoten: Auf jeden Fall dabei ein Tukan, Hornvogel und Kuckuck
Es war ein wunderschöner, entspannter Tag im Vogelpark. Ein bisschen habe ich bedauert, dass ich kein Kind mehr bin, denn genauso liebevoll wie die ganze Anlage sind auch die Spielplätze gestaltet. Es gibt unter anderem einen Wasserspielplatz, eine „Baumhauswelt“ und einen wirklich tollen Abenteuerspielplatz mit Türmen, Rutschen und Seilbahnen – toll. Da hätte ich früher bestimmt gerne gespielt.
Auch noch wichtig: Der Park scheint weitestgehend barrierefrei zu sein. Zwar hatten wir dieses Mal niemanden im Rollstuhl dabei, sodass man es nicht Schritt für Schritt selber nachvollziehen konnte, aber es waren allerhand Rollifahrer selbständig unterwegs. Bei einigen Brücken – unter anderem der zum Eingang – ist es sicher gut, wenn jemand anschiebt, aber mir fielen keine Stellen auf, an denen der Zugang nicht möglich erschien.
Ach ja, eines noch: Mit 24 Euro ist der Eintritt nicht unbedingt ein Schnäppchen. Ich finde aber, dass es sich lohnt, diesen Eintritt für den weltgrößten Vogelpark zu bezahlen.
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