Fundstücke 74 – gastronomischer Abgrund

Seit Ewigkeiten habe ich schon kein Fundstück mehr gepostet. Aber das, was sich mir im Ostseeurlaub in einer Speisekarte präsentierte, schreit förmlich danach, im Absurditätenkabinett meines Blogs präsentiert zu werden. Aber von Anfang an:

Es gibt Dinge, die esse ich gerne. Ganz besonders im Urlaub. Dazu gehört die norddeutsche Spezialität „Labskaus“, die natürlich nicht nur aus der merkwürdig aussehenden Pampe besteht, sondern allerlei Beiwerk hat: Matjes (oder auch einen sauren Hering), ein Spiegelei und etwas Sauergemüse oder Salat. Hier haben wir ein schönes Beispiel:

Labskaus, so wie er muss: Mit zwei Eiern, Hering, Zwiebeln, saurer Gurke und Salat

In einem Restaurant in Kappeln bot man auch Labskaus an. Dieses wurde jedoch derartig merkwürdig angepriesen, dass ich davor zurückschreckte und lieber ein Stück Pflaumenkuchen nahm, obwohl ich auch Appetit auf etwas Herzhaftes gehabt hätte. Denn man offerierte:

Text aus der Speisekarte: Labskaus für "Anfänger" mit Spiegelei in der Tasse serviert

In der TASSE?! Watt? Nein, liebe Leute, so nicht. Man hat mir ja schon vieles serviert – Kartoffelsuppe im fest verschlossenen, brühheißen Einmachglas, Burger und Pommes im Körbchen, Sahnetorte auf der Serviette. Doch dieses hier geht eindeutig zu weit. So nicht! Nicht mit mir!

Bin halt auch keine Anfängerin mehr 🙂

Fundstück 73 – Das Rührei

20210707_174823Immer mal wieder stoße ich auf Produkte, die in mir pures Unverständnis auslösen. So wie dieses Rührei im Tetra-Pack. Es gibt kaum etwas, das so praktisch naturverpackt ist wie ein Ei, und die schlichten Pappschachteln, in denen sie verkauft sind, sind – im Gegensatz zum Tetra-Pack – wiederverwendbar und receyclingfähig. Ich frage mich, wer diese fünf Portionen Ei wohl kauft.

Als ich meine Zweifel an dem Produkt in einem bekannten sozialen Netzwerk mit Tw… anmerkte, war gleich ein sehr aufgeklärter Mensch zur Stelle, der mir erklärte, dass diese Rühreier für behinderte Menschen quasi unabdingbar seien und ich mal über den Tellerrand gucken solle. Ich konnte da nur müde lächeln, denn natürlich gibt es Produkte, die für alte oder eingeschränkte Personen nützlich sind: Zum Beispiel geschälte Kartoffeln, vielleicht sogar portioniertes Obst, wenngleich mich bei in Plastik verpackten geschälten Orangen immer das kalte Grausen packt. Aber nicht diese Eier – das kann mir keiner erzählen. Denn in der Zeit, in der meine Mutter so unbeweglich wurde, dass sie nicht mal mehr ein Ei aufschlagen konnte, konnte sie erst recht keine heiße Pfanne mehr benutzen. Schon gar nicht für fünf Portionen Rührei. Und da wird sie kein Einzelfall gewesen sein.

Natürlich weiß ich, dass es derartige Dinge nicht gäbe, wenn man nicht einen Markt dafür hätte. Ich wünsche mir also, dass so etwas niemand mehr kauft. Ist natürlich schlecht für die Firma. Aber nun – irgend etwas ist ja immer.

Fundstücke 72 – Barbarei im Kurpark!

Wie schon erwähnt, habe ich in Bad Salzschlirf einen Kurzurlaub gemacht. Ich lief auch die meisten Ecken des Kurparks ab und fand an einer Stelle diesen kleinen Teich mit Seerosen und Fischen.

Dort gab es einen Weg und eine Bank. Und es gab dieses Schild – Angeln verboten. Und ich habe mich gefragt, ob es wirklich Menschen gibt, die in einem Kurpark eine Angel herausholen und sich hinhocken, um Goldfische zu fangen. Ich nehme an, dass sowas schon passiert ist, denn ansonsten würde man dieses Schild ja nicht aufstellen. Ganz schön bekloppt …

 

Nachtrag: Die Rechtschreibung auf dem Schild ist natürlich auch eine Sache für sich. Ich weiß eines: Sollte ich mal durch Zufall einen Schilder-Herstell-Betrieb erben, werden die Dinger vor dem Druck kontrolliert. Versprochen!

Fundstück 71: gesegnete Modesünde

Dieses kleine Fundstück begegnete mir in meinem eigenen Fotoalbum. Es ist schon komisch: 36 Jahre lang ist mir das nicht aufgefallen. Und jetzt könnte ich mich darüber kaputtlachen – über diese Modesünde aus dem Jahr 1984.

Natürlich wissen wir alle, dass die Mode der 80er Jahre sehr speziell war. Über weiße Tennissocken wurde viel gespottet, kürzlich hörte ich, dass sie wieder auf dem Vormarsch sind. Was mir bislang jedoch noch nicht wieder unterkam, sind weiße Söckchen zu schwarzen Schuhen und Röcken oder Hosen – so wie es mindestens die Hälfte der Mädchen auf meiner Konfirmation trug. Einige hatten sogar Socken mit einem kleinen Umklapprand mit Spitze daran, das war wahrscheinlich der neueste (oder zumindest der lauteste) Schrei.

Ich gehe davon aus, dass die Sockensituation bei den Jungs nicht besser war, allerdings fiel es bei ihnen wohl erst im Sitzen auf, wenn sich die Hosenbeine hochzogen. Natürlich machten auch nicht alle diesen unseligen Trend mit – ich wurde von meiner Mutter zum Glück anders beraten. Allerdings trug ich Sandalen …

Fundstück 70: So einfach ausgedrückt …

Heute morgen war ich auf dem Oberräder Wochenmarkt. Sechs Stände hat es da normalerweise, doch der Bratwurst- und Äpplerstand war heute schon nicht mehr da. Ich habe also alle fünf verbleibenden Stände besucht: Obst und Gemüse, Backwaren, Fleischwaren, Feinkost und Blumen. Der Blumenstand hatte ein neues Schild:

So einfach kann man es also ausdrücken. Es haben sich heute auch alle gut an das Abstandsgebot gehalten, was bei den wenigen Ständen nicht so schwierig ist. Lediglich ein älterer Mann irrlichterte herum und kapierte anscheinend nie, wo er sich für welchen Stand anstellen musste, aber der Knabe ist mir schon öfter aufgefallen – der wartet einfach nicht gerne und stellt sich lieber dumm. Heute wurde er immer wieder eingefangen und ans Ende der Schlange geschickt 🙂

Wahrscheinlich wird es den Blumenstand demnächst erst mal nicht mehr geben. Die Blumengroßmärkte schließen und, wenn man ehrlich ist, sind Blumen auch nicht das Allerwichtigste derzeit. Heute habe ich mir aber noch ein kleines Töpfchen mit Vergissmeinnicht gegönnt, und letzte Woche gab es einen bunten Ranunkelstrauß, der sich sehr schön entwickelt hat. Gestern hatte ich die weiß-grüne Blüte im Beitrag, heute gibt es die orangefarbene:

Fundstücke 69 – Was man alles machen könnte …

Ich bin ja bekennender Schlechtwetter-Urlauberin an der See, soll heißen, ich fahre gerne in der kühlen Jahreszeit ans Wasser. Man kann Glück mit dem Wetter haben oder auch Pech, wobei Pech relativ ist. Es kommt halt drauf an, was man daraus macht. Und niemals ist das Wetter nur schlecht – auf Regen folgt Sonne.

Immer wieder werde ich gefragt, was man bei Schietwetter auf einer kleinen Insel wie Juist denn eigentlich machen kann. Nun, zum Beispiel solche Sachen wie

  • sich morgens nochmal hinlegen
  • lesen
  • das Wattenmeerhaus oder das Museum besuchen
  • vor dem Losgehen nochmal Kaffee trinken
  • sich gut anziehen und durch den Regen laufen
  • Regenphasen bei einem Tee oder einem Bier irgendwo aussitzen
  • in den Regenpausen den Standort wechseln
  • durch den Ort huschen und die ganzen kleinen Läden besuchen
  • noch ein Bier trinken und dabei lesen
  • Kreuzworträtsel lösen
  • sich mittags nochmal hinlegen
  • schwimmen gehen
  • irgendwo gut essen
  • sich nach dem Essen hinlegen
  • ins Kino gehen
  • was spielen
  • sich in der Spelunke hemmungslos betrinken (immer wieder schön!)
  • ein Katerfrühstück zu sich nehmen

Wir hatten dieses Jahr das Glück, auch noch die vier Lesungen des Krimifestivals besuchen zu können. Auch eine esoterische Veranstaltung mit Elementarwesen, Engeln, Bäumen und anschließender Meditation wurde angeboten, der blieben wir jedoch fern.

Wem das alles nicht ausreicht, der könnte sich aber auch noch einen Einzeltermin buchen.

Ich wollte die ewige Antje dazu überreden, doch sie war mit dem oben aufgeführten Programm gut ausgelastet.

Fundstücke 68: Gift und Drachen

Ich mag ja interessante Schilder und gucke deshalb immer neugierig in der Gegend herum, wenn ich auf irgendwelchen Einkaufsmeilen herumlaufe. Diese Perle kam mir in Travemünde vor die Kamera:

Nach meinem Verständnis hätte das entweder Geschenkeshop oder Dragonpoint heißen müssen. Oder Geschenkeladen und Drachenpunkt. Oder Giftbude und Drachenhöhle.

Oder einfach Tinas Lädchen …

 

Nachtrag: Kollege Steffelowski erwähnte unten den Kite. Das ist natürlich die bessere Übersetzung für die Ware, die Tina wahrscheinlich feilbietet. Klingt aber nicht so schön 🙂

Fundstücke 67 – Die dünnen Damen

Kürzlich war ich mal wieder im Urlaub an der Ostsee. Wie so oft wurde es beim Kofferpacken etwas hektisch und es kam, wie es kommen musste: Ich habe meine Begleiterin vergessen. Die dicke Dame stand tatsächlich bei mir im Regal – dachte ich zumindest.

Die dicke Dame bei einem früheren Aufenthalt an der Ostsee

Zu meiner großen Überraschung traf ich sie dann jedoch in Travemünde. Sie war mit einer Freundin unterwegs, die sie in der Gruppe „Radikale Clubdiät“ kennengelernt hatte und – was soll ich sagen: Beide Damen hatten es dort übertrieben.

Ist das Kunst, oder kann das weg?

Ich hatte nach unserer Heimkehr ein ernstes Gespräch mit meiner langjährigen Gefährtin und sie hat mir versprochen, mit diesem Unsinn aufzuhören. Auch wird sie sich künftig nicht mehr derartig zur Schau stellen – auch nicht für 550 Euro.

Fundstücke 66 – Fakten über das Sterben

Kürzlich sah ich auf einem kleinen Markt in Köln diese freundliche Warnung, die an einem Stand mit Lederwaren hing:

Ganz abgesehen davon, dass es ein Jammer ist, dass solche Schilder überhaupt nötig sind, finde ich diese Botschaft sehr logisch. Denn wer da klaut, stirbt. Und wer da nicht klaut, auch. Irgendwann auf jeden Fall.

Fundstücke 65: Spaß mit Übersetzern

Schwarzstörche, Küken, NestDer folgende Beitrag ist völlig sinnlos. Ich hatte aber selber so viel Spaß mit der automatischen Übersetzungsmaschine www.deepl.com, dass ich euch daran teilhaben lassen möchte.

Deepl habe ich vor einer Weile kennen und schätzen gelernt. Wenn man englischsprachige Texte übersetzen lässt, ist das Ergebnis wirklich sehr brauchbar. Und auch andere Sprachen kann das Tool. Es kann sogar erkennen, um welche Sprache es sich handelt – zumindest behauptet es das.

Zum Hintergrund: Ich bin ja bekennende Tier-Stalkerin. Seit ca. einem Jahr gucke ich immer mal wieder auf die estnische Seite Looduskalender und beobachte allerlei Getier. Im Moment ist mal wieder Brutzeit und ich erfreue mich täglich an Störchen, Adlern, Staren und was auch immer. Einige Texte auf der Seite sind ins Englische oder sogar ins Deutsche übersetzt, andere versuche ich mit Hilfe eines Übersetzers zu erschließen. So auch diesen Text auf der Seite der Schwarzstörche.

Im letzten Jahr bewohnten dieses Nest die Störche Kati und Karl die, soweit ich mich erinnere, vier Küken großzogen. Schon vor einigen Monaten gab es die Meldung, dass Karl, der ein Ortungsgerät trug, auf dem Heimweg zum Nest irgendwo in Syrien verschwunden ist. Nun weiß man natürlich nicht, ob dem Storch etwas zugestoßen ist oder ob schlicht die Batterien seines Gerätes ausgefallen sind – wünschen wir Karl also einfach das Beste.

Für Kati hätte das ein tristes Frühjahr werden können, doch sie tröstete sich kurzerhand mit Karl II. Pragmatisch und erfolgreich, wie es ihre drei munteren Küken beweisen. Das las sich auf dem Google Übersetzer so:

Die Schwarzstorchkamera funktioniert, die Vögel sind da und die Zuschauer machen weiter.

Das LK Forum ist ein Ort, an dem Sie einen Überblick darüber bekommen, was in diesem und in den vergangenen Jahren im Nest passiert ist. Verschiedene Beobachter haben dort ihre Beobachtungen beschrieben, Bilder und Videos hinzugefügt.

Das drei Jahre alte Ortungsgerät Black Stork Karli empfängt keine Daten mehr vom 29. März 2019, als Karl aus dem Libanon nach Syrien kam.

Es gab jedoch einen zweiten Vater (Karl II.), dessen Alter und Geburtsort wir nicht kennen, im Nest, bevor Kati ankam. Aber ein Jahr zuvor war er zum Nest gegangen, aber dann musste er sich zurückziehen, nachdem Karl angekommen war.

Etwas holprig, aber verständlich und schon besser als letztes Jahr.

Ich hatte mein Glück jedoch zunächst mit Deepl versucht – nicht ahnend, dass diese Übersetzungsmaschine Estnisch gar nicht kann. Das Programm werkelt auch ungerührt drauf los und behauptete:

Jede Kamera muss mit einer Kamera ausgestattet sein, aber sie muss konsistent und nach ihren eigenen Anforderungen eingesetzt werden können.

Ich möchte darauf hinweisen, dass in der Vergangenheit große Verwirrung darüber herrschte, wer für die Kameras verantwortlich sein sollte. In der Zwischenzeit konnten wir eine Lösung für das Problem der Situation der älteren Menschen, der älteren Menschen und der Behinderten finden.

Gleichzeitig ist die Notwendigkeit, dass Karli Mitglied des Europäischen Parlaments sein muss, jedoch nicht bis zum 29. März 2019 nachgewiesen worden, als Karl Mitglied der libanesischen Süriasse war.

Vor allem ist Kati das einzige Land der Welt mit einer besseren Zukunft (Karl II.), und ich glaube nicht, dass dies der richtige Zeitpunkt dafür ist. Ich möchte sagen, dass es meiner Meinung nach eine gute Sache ist, dass wir eine gute Vorstellung davon haben, was in Karli passiert.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator

Grundsätzlich gefiel mir an dieser Interpretation, dass endlich eine Lösung für die Probleme Älterer und Behinderter gefunden wurde. Auch das Karl offensichtlich Karriere gemacht hat und seinen Platz im europäischen Parlament anscheinend gegen einen in der libanesischen Süriasse getauscht hat, ließ mich erfreut lächeln, wenngleich mir das Internet nicht erklären konnte, was eine Süriasse eigentlich ist.

Ich gestehe, dass der Text mich zutiefst verwirrte, und ich sah genauer hin. Das sei Niederländisch, sagte Deepl über den estnischen Text.

Das erweckte natürlich den Spieltrieb in mir und ich probierte ein wenig herum. Estnisch und niederländisch, das funktioniert offensichtlich nicht, aber was ist mit Russisch? Manuell umstellen, ausprobieren. Nix. Oder zumindest nichts Lesbares. Aber Polnisch, das gab zumindest zwei perfekt übersetzte Absätze. Ich zitiere:

In jeder Hinsicht möchte ich dem Berichterstatter für seine ausgezeichnete Arbeit danken. Tatsächlich ist es oft so, dass die Dichtung beschädigt oder beschädigt wurde, oder dass sie beschädigt wurde, oder dass sie beschädigt wurde, oder dass sie beschädigt wurde, oder dass sie beschädigt wurde oder verloren ging, oder dass sie beschädigt wurde oder verloren ging.

Es war ein Pessimist und emailliert von Kati Saabumist oder einer gleichnamigen Frau (Karl II.), einer Frau aus eigenem Antrieb. Ich möchte dem Berichterstatter für seine ausgezeichnete Arbeit danken, und ich möchte ihm für seine ausgezeichnete Arbeit danken.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator

So geht also Polnisch. Und ich weiß jetzt endlich, dass die Störchin Kati eine Frau aus eigenem Antrieb ist. Und ich habe verstanden, was mit den Reden von Edmund Stoiber damals immer schief gegangen ist.