Schon oft habe ich mich gefragt, welche der von mir so gerne besuchten Inseln eigentlich meine Lieblingsinsel ist. Ich denke, es ist Borkum. Und deshalb war ich besonders glücklich über die Woche, die ich kürzlich mit meiner lieben Schwester dort verbringen konnte. Für mich war es eine Wiederholung und für sie auch – aber nur bedingt. Sie war zwei Mal dort, das letzte Mal allerdings schon vor 45 Jahren. Ja, da hat sich einiges geändert.

Wir reisten mitten in der Woche an und konnten uns gleich über ein bisschen Sonne freuen. Überhaupt war das Wetter die ganze Zeit über gut: morgens oft noch bedeckt, aber dann immer sonniger. Da die Wetter-App unserer Handys total versagte und das an keinem Tag so vorhersagte, holten wir uns gleich am ersten Tag einen krassen Sonnenbrand in unseren schönen Gesichtern. Die Sonnencreme lag derweil sicher aufgehoben im Hotel.

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alter Turm
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neuer Leuchtturm
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Wasserturm
Meine Schwester und ich wohnten wieder einmal in einem Hotel direkt am neuen Leuchtturm. Dort hatten wir zuletzt 1977 zusammen mit unseren Eltern gewohnt. Es gab viele Erinnerungen, die sich bei mir natürlich mit den Erinnerungen an Urlaube aus neuerer Zeit mischten. Meine Schwester dachte oft zurück an die vielen Kinder, mit denen wir dort gespielt hatten. Ich erinnerte mich an Mini Milk und Berry – unser damaliges Nachtisch-Eis.
Anfang des Urlaubs hatten wir viele Pläne: Inselrundfahrt, Heimatmuseum, vielleicht Aquarium. Doch dann machte das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung, denn wir waren an jedem Tag einfach nur draußen. Mal liefen wir durch die Dünen, dann wieder schlenderten wir auf der Promenade von Bank zu Bank. Beide sind wir so veranlagt, dass wir keine große Action brauchen für einen schönen Urlaub. Es reicht uns, auf’s Meer zu gucken. Und die Sonnenuntergänge lassen bei gutem Wetter ja bekanntlich keine Wünsche offen.

Bei Blick von der Promenade auf die Nordsee offenbarte sich, wie schnell sich die Insellandschaft manchmal verändert: Die Sandbank, auf der bei niedrigem Wasser immer ein paar Seehunde chillen, ist in den letzten Jahren sichtbar näher gekommen. Früher fuhr man mit dem Boot dahin, Anfang der 2000er Jahre war es eine längere Wanderung und inzwischen ist es ganz nah, so dass man vom Strand aus sehen kann, wie die Tiere hin- und herrobben. Manchmal schwimmt auch einer ganz nah ran und guckt rüber. Ob wir für die Tiere wohl genauso interessant sind wie sie für uns? Ob sie sowas denken wie „Oh, wie niedlich“, wenn ein kleines Kind am Strand herumspielt?
Das Borkumer Wildlife war dieses Mal friedlich: Da es nur wenige Möwen gab, hat mich ausnahmsweise mal keine ankekackt. Das ziehe ich ja sonst magisch an. Der einzige Fasan, den wir sahen, zeigte sich kamerascheu, aber die unzähligen Karnickel hoppelten fröhlich überall herum. Ich kann verstehen, dass die Borkumer sie nicht lieben, sind sie doch aufgrund ihrer reinen Anzahl inzwischen zur Plage geworden und unterhöhlen alles munter mit ihren Gängen und Kinderstuben. Doch ich habe mich immer gefreut, sie zu sehen. Selbst aus unserem Frühstücksraum heraus sah mal es fröhlich hoppeln. Leider habe ich vor lauter Niedlichkeit vergessen, welche zu fotografieren. Stattdessen knipste ich wieder einmal Blüten.
Auch kulinarisch kamen wir übrigens voll auf unsere Kosten: Wir hatten Halbpension gebucht, die in diesem Famiulienhotel solide, aber nicht aufregend ist. Wir gönnten uns aber jeden Tag eine Zwischenmahlzeit. Zumeist war die süß, denn es gibt auf der Insel unzählige Möglichkeiten, gut zu kaffeesieren und sich fest-flüssig zu versorgen. Der gelbe Schnaps namens Fasanenbrause schmeckte mir, meine Schwester fand ihn allerdings grauslich. Am allermeisten haben uns jedoch die Fischbrötchen von Hinnis Milchbar beeindruckt. Wir probierten Matjes (ich) sowie Bismarck und Krabbe (meine Schwester). Wir kamen bei allen drei Varianten zu dem Schluss: Besser geht’s nicht! (muss ich jetzt wohl „Werbung“ über diesen Post schreiben? 😉 )
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