Wunderbare Welt der Suchanfragen

Von Berufs wegen arbeite ich ja auch in der großen weiten Welt des Internets. Natürlich hat man da mit Google zu tun, mit Suchanfragen und Keywords. Da ich eine seriöse Webseite betreue, sind auch die meisten Suchanfragen recht seriös – bis auf die Sache mit den Brüsten natürlich. Aber gut, irgendwas ist immer.

In den Statistiken meines kleinen, privaten Blogs kann ich ebenfalls einen Teil der Suchanfragen einsehen und auswerten. Und das macht mir tierisch Spaß, auch wenn es mit der Analyse dort nicht weit her ist. Ich finde es aber spannend zu sehen, was die Leute auf meiner Webseite suchen – und finden. Inspiriert von der lieben Bloggerkollegin Herba von http://minorherba.wordpress.com , die kürzlich ebenfalls ein paar spannende Details über ihre beantworteten Suchanfragen gepostet hat, mache ich mich also heute an die Aufbereitung der Suchanfragen des letzten Jahres.

Für mich gibt es im Grunde drei Kategorien von Suchanfragen. Ich beginne mit der Langweiligsten:

Die sachlichen Sucher

Diese User suchen etwas ganz Konkretes und finden es auf meinem Blog. Daran ist nichts Erstaunliches: Denn das beliebte „Heidetuch“ habe ich schon öfter gepostet, ebenso gibt es diverse „Bilder Damp“ und „Bilder Nordsee“ oder etwas über die „Ranunkelzeit“. Auch die Anfrage „Praxis Bülowbogen/Opa im Wartezimmer“ wird bei mir detailliert beantwortet – sogar mit dem Namen des Schauspielers. Wenn das mal kein Service ist! Auch über eine „Kohlfahrt“ ist bei mir etwas zu finden, ebenso zum Thema „Maulwürfe vertreiben“. Ob Letzteres hilfreich ist, bleibt zu bezweifeln, aber zumindest ist es lustig.

Wieso allerdings jemand mit der sachlichen Suchanfrage „seltsames Verhalten Meisen“ oder „komischer Husten Dachgeschoss“ bei mir gelandet ist, erschließt sich mir nicht, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen.

Die zweite Kategorie der Suchanfragen ist schon deutlich spannender:

Die Nackt-Sucher

Ja, ich gebe es zu: Ich habe eine Geschichte auf meinem Blog, in der geht es um Nackte. Huch! Das Werk heißt „Nackte Tatsachen oder: Wo ist Harry?“ und es geht dort um … naja, egal, lest es selbst. Ein Porno ist das wahrlich nicht und auch Erotik findet man dort nicht. Trotzdem hat sich die Geschichte zu einem Dauerläufer bei mir entwickelt, denn sie bedient meine mit Abstand – und zwar mit weitem Abstand – häufigste Suchanfrage: „Nackt arbeiten“. Kurz danach folgen schon „nackt im Büro“ und „männlich nackt vor Chefin“ sowie diverse Abwandlungen dieses Themas.

Ohne Zweifel, der Gedanke an unbekleidete Büroabenteuer scheint die Gemüter zu beflügeln. Das verstehe ich sogar, denn auch wir haben einmal am Schreibtisch gesessen, uns Szenarien einer nackeligen Bürogemeinschaft überlegt und uns dabei kaputt gelacht. Uns ging es dabei um die Frage, was wohl passieren würde, wenn wir uns nackend ins Büro setzen und jemand käme hinein. Würde der seinen Augen trauen oder eher nicht? Würde die Tür vielleicht sofort wieder geschlossen? Oder würde der Kollege – oder auch die Kollegin – sich einfach dazusetzen? Zu unserer Ehrenrettung muss man sagen, dass wir diese Ideen im Hochsommer ausgesponnen haben. Da litten wir wahrscheinlich schon ein wenig unter Hirnerweichung und fanden diese Gedanken unglaublich witzig. Vielleicht landete deshalb der User mit der Anfrage „Meike ist gern nackt“ auch bei mir.

Die dritte und für dieses Mal letzte Kategorie der Suchanfragen macht mir eigentlich am meisten Spaß. Es sind:

Die merkwürdigen Sucher

Bei manchen Suchanfragen ist mir nicht klar, warum diese User auf meinem Blog landen. Und bei anderen ist mir nicht klar, was die Leute eigentlich suchen. Kommt beides zusammen, gefällt mir das besonders gut. So zum Beispiel bei „Name für bunte Gegenstand“, was ich schon recht allgemein finde, wenn man nicht nur suchen, sondern auch finden möchte.

Bei „ein Bier ein Korn ein Bier ein Korn“ dachte ich nur „Prost“, eine „kreativ Mutter Frühaufsteherin“ kenne ich und könnte einen Kontakt vermitteln und über den Besucher mit der Anfrage „bunt soll das Leben sein Geschichten“ habe ich mich gefreut.

Ob jedoch der Besucher mit der Anfrage „eine Frau die schön ist und gleichzeitig komisch?“ bei mir gefunden hat, was er suchte, weiß ich nicht, über eine „lachende Oma ohne Zähne“ habe ich meines Wissens nach nichts im Programm und auch die Suchanfrage „mein Arsch in ihrer Strumpfhose versenkt“ ließ mich etwas ratlos zurück. Am vielfältigsten schien mir jedoch die Suchanfrage „Butterbrot Schuhe sich beschweren farbenprächtig“ – da ist doch wirklich für jeden Geschmack was dabei.

Und hiermit beende ich die Analyse der Suchbegriffe meines ersten Bloggerjahres. Ich muss gestehen, dass ich viel gelernt habe – über Suchmaschinenoptimierung, den Nutzen des Verschlagwortens von Bildern und darüber, wie schade es ist, nur einen kleinen Teil der Suchanfragen einsehen zu können. Am meisten aber habe ich über Suchanfragen gelernt – was man nicht alles suchen kann!

Dick und Doof, Stan und Olli

Diese beiden freundlichen Herren traf ich im saarländischen Bierfeld. Sie sehen so ratlos aus, wie ich mich angesichts der Suchanfragen manchmal fühle.

6 Kommentare zu “Wunderbare Welt der Suchanfragen

  1. Hallo Meike,
    da ich über eine Suchanfrage – eine langwelige 🙂 , den Weg zu deinem Blog fand, dachte ich es ist die beste Stelle um einen Kommentar zu hinterlassen.
    Es macht mir Riesenfreude deine Geschichten zu lesen – mehr als einmal habe ich mich köstlich amüsiert.
    Für mich Grund genug um deinem Blog in Zukunft zu folgen und dies mache ich bei sehr wenigen.
    Viele Grüße

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